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Ein Winterkleid mit Paisleys

Stoff, Karma und Präventiventrümpelung

Eines der Kleider, die meiner Aussortierung der Winter Business Garderobe zum Opfer fielen, hatte ein wunderschönes Paisleymuster. Manche finden dieses Muster ja eher altbacken aber ich mag es.

Im Dezember fand ich einen wundervollen Feinstrick mit Paisleys und nähte daraus ein Hildurvariation. (Hildur ein sehr entspannter Schnitt für eher schluffige Kuschelkleider.) Das Kleid war wundervoll, der Stoff zauberhaft, das handwerkliche gelungen und trotzdem stand es mir nicht. Jeder der näht kennt es, es passiert immer wieder, man näht etwas und stellt erst am Schluss fest, dass es einfach nicht zu einem passt. Im Dezember dachte ich bereits über mein Jahr ohne Shopping nach und auch darüber wie ich Ordnung in meinen Kleiderschrank bringe. Daher war mir schonmal klar, dass ich das Kleid nicht behalten wollte. So ärgerlich es ist, ich wollte es nicht im Schrank einstauben lassen und darauf hoffen, dass irgendwann, möglicherweise, vielleicht ein Wunder geschieht und es mir plötzlich steht. Also verschenkte ich es in meiner Nähgruppe. Damit machte ich einer anderen Hobbyschneiderin eine kleine Freude und ich war sehr gerührt, als sie es sogar öffentlich zeigte.

Genau am Tag nachdem mein Päckchen sie erreicht hatte, tauchte in meiner Empfehlungsliste ein neuer Paisleystoff auf. Die Grundfarbe ein wenig anders, ein ganz anderes Material und eine völlig andere Struktur. Und siehe da, dieser ist wie für mich gemacht.

Schnittmuster

Da ich eine lange Nähliste habe, wollte ich das Jahr mit einem Schnitt beginnen, der bereits erprobt ist. Es spart mir das langwierige Ausdrucken, Zusammenkleben, Ausschneiden und Anpassen des Schnittes. Also eine Irene mit einigen Änderungen. Bereits im Herbst letzten Jahres habe ich mir eine Irene genäht.

Diesmal nähte ich statt einer Knopfleiste vorn, hinten einen Reissverschluss ein. Der Rock ist wieder als Tellerrock angesetzt. Ergänzt habe ich eine Schluppe.

So sehr ich es liebe durch neue Schnittmuster zu stöbern, so sehr mag ich es auch mir vorhandene Schnittmuster zu eigen zu machen. Mit kleinen Variationen kann man letztlich jeden Schnitt, der einmal gut angepasst ist  so verändern, dass Nicht-Hobbyschneidern niemals auffällt, dass sie gewissermassene eine Kopie vor sich haben. Letztlich auch wieder eine Möglichkeit seinen Konsum zu reduzieren.

Ergebnis

Ich finde dieses Kleid ersetzt mein gekauftes und zu klein gewordenes Paisleykleid ganz wunderbar und hat im Gegensatz zu meinem ersten Versuch definitiv das Potenzial zum Lieblingsstück.

Momentan mag ich weit schwingende Kleider sehr gern, ich befinde mich wohl in meiner Retrophase. 

Andererseits sind A-Linien-Kleider immer schmeichelhaft und zeitlos.

Besonders schön finde ich das typische Ärmeldetail der Irene. Der kleine geraffte Tropfenausschnitt ist eine schöne kleine Besonderheit, auch wenn er hier durch das Muster kaum auffällt.

Einfügen in die Winter Busines Capsule

Sehr stolz bin ich auf die sorgfältige Innenverarbeitung. Sämtliche Nähte sind entweder als Kappnaht oder als französische Naht gearbeitet. Damit erfülle ich mein Vorhaben möglichst langlebige Kleidung zu produzieren. Ich kann nur empfehlen sich mit solchen Techniken zu befassen. Ich hatte lange großen Respekt davor, inzwischen weiß ich gar nicht mehr warum. Speziell diese beiden Nähte sind keineswegs schwierig, sie erfordern lediglich ein wenig Geduld.

Dadurch, dass der Stoff einen Blauton als Grundfarbe aufweist, lässt sich das Kleid optimal mit meinen blauen Blazern kombinieren. Ein wichtiger Schritt in Richtung einer Capsule Wardrobe.

Wenn ihr mögt findet ihr mich auf Facebook oder Instagram.

Und ich bin auch mit diesem Blog wieder gerne dabei beim DuFürDichAmDonnerstag, der Linkparty mit vielen tollen Nähblogger*innen.

Comments (2)

Ich freue mich immer noch sehr über dein Geschenk! 😊😃
Dankeschön! 💖😘

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